#10.000

Veröffentlicht von hmichel777 am

Am 19.11.2005 habe ich mit GCA5BA – Nellenburg – gemeinsam mit meiner Tochter unseren ersten Geocache gefunden. Am 11.6.2020 habe ich mit GC8PYT1 – # 3/12 Weg der Eisenpferde – Die Knüllwaldbahn – ohne meine Tochter meinen zehntausendsten Geocache gefunden. Leider hat lele1 irgendwann in den letzten fünfzehn Jahren die Lust am Geocaching verloren. Ich dagegen überhaupt nicht. Ich habe noch immer dieses besondere Gefühl, wenn das Adrenalin im Moment des Funds ausgeschüttet wird.

Im Jahr 2005 gab es in meiner Homezone nicht viele Caches. Genau genommen gab es nur diesen einen. Der nächste lag ca. 30km weit weg auf einer Burgruine. Ein Fund war ein Tagesausflug. Heute kann ein Tagesausflug einen Fund bedeuten oder hundert oder noch mehr. In den letzten Jahren hat sich für mich eine gewisse Regelmäßigkeit in Bezug auf die Fundmenge eingestellt. Ich versuche zwei oder drei mal im Monat auf Dosensuche zu gehen und das führt im Ergebnis zu ca. 50 Funden. Manchmal, z. B. im Sommerurlaub oder auf Reisen dürfen es auch ein paar Cachetage und Funde mehr sein.

Im Jahr 2005 musste man sich noch mit jedem Cache beschäftigen, um überhaupt irgendetwas finden zu können. Da hat man sich auch schon mal an einem Rätsel die Zähne ausgebissen oder ist an einem Multi, mit fehlenden oder unklaren Stationen verzweifelt. Heute selektiere ich, was ich suchen möchte. Ich schaue in die Beschreibung und die Logs, nicht so sehr wie im Jahr 2005, um Hinweise auf das Versteck zu finden, sondern um herauszufinden, ob mir der Cache Spaß bringt oder eben nicht. Finde ich Hinweise auf fehlende Stationen, komplizierte Berechnungen, Schlösser, für deren Öffnung irgendwelcher Informationen unterwegs ermittelt werden müssen, landen diese Caches auf der Ignoreliste, zusammen mit allem bei dem geklettert werden muss. Ich weiß, dass es ganz viele Cacher gibt, die genau so was suchen – ich bin da eben anders.

Am liebsten wandere ich durch den Wald und finde dabei alle zwei-, dreihundert Meter eine Dose. Auch schöne Aussichten oder besondere Naturschönheiten schaue ich mir immer noch gerne an. Ich gehe für eine besondere Aussicht oder anderweitig herausragende Schönheit auch zwanzig Kilometer für nur einen Cache, allerdings sehr selten 🙂

Ratehakencaches mag ich noch immer nicht und ich nehme gerne fertige Lösungen entgegen (vorzugsweise direkt als GPX). Earthcaches such ich aus den vorgenannten Gründen besonders gern. Allerdings sind sie auch im urbanen Bereich eine schöne Alternative. Ich mag die Suche nach physikalischen Dosen in Fußgängerzonen überhaupt nicht. Ich versuche es immer mal wieder, aber wenn ich nicht auf Anhieb einen Fund realisieren kann, gibt es ein DNF-Log. In die gleiche Kategorie gehören auch Dosen in kleinen Dörfern, wo man als Auswärtiger schon anhand der Haarfarbe auffällt und alle Leute aufhören die Straße zu kehren und am Fenster starren, wer sich da im Dorf rumdrückt und nicht dort hin gehört.

Besondere Meilensteine mit besonderen Caches zu feiern, war noch nie meines. So habe ich aus meinem zehntausendsten Fund nicht mehr Klimbim gemacht, als unbedingt notwendig. Ich habe lediglich eine Runde rausgesucht, die mir auch bei einigen DNFs ermöglichte “den Fund” an diesem Tag zu machen. Stilecht ist es dann am Ende ein x-beliebiger Petling einer schönen Wanderrunde im Knüll geworden.


2 Kommentare

radioscout · 13. Juni 2020 um 12:23

Danke für den schönen Artikel. Genauso sehe ich das auch. Wir haben scheinbar die gleichen Vorstellungen von Geocaching.Herzlichen Glückwunsch zum zehntausendsten Cache.