…da werden nicht mal Äpfel reif
…hat Sigmund Jähn über seine Heimat, das Vogtland gesagt.
Vom 25. bis 27. Mai hatte das zänkische Bergvolk auf einen Sprung ins Vogtland eingeladen. Angemeldet hatte ich mich zu dem Event schon, da war es noch nicht absehbar, dass es ein Mega werden würde, denn es sollte in Klingenthal stattfinden, direkt neben Morgenröthe-Rautenkranz. Als großer Fan von Sigmund Jähn, dem ersten Deutschen im All, wollte ich da sowieso irgendwann mal mit Mika hin, um die Deutsche Raumfahrtausstellung zu besichtigen. Die Einladung zum Event kam also passend dazu und ich hatte die Hoffnung auf eine kleine und gediegene Veranstaltung. Das Hotel hatte ich auch gleich fest gemacht, was sich in Anbetracht der Entwicklung als Glücksgriff erwies. Leider blieb es nicht beim “klein und gediegen”, weil sehr schnell der Megastatus erreicht wurde und damit noch mehr Cacher angezogen wurden.
Egal, die Anmeldung stand, der Plan auch. Freitag nach Schulschluss habe ich Mika direkt an der Schule eingesammelt, beim schottischen Restaurant versorgt und wir haben uns direkt in Richtung Osten auf den Weg gemacht. Die Fahrt verlief unspektakulär bis Zwickau. Da ich immer nur alte Autos kaufe, war das fest eingebaute Navi von meinen Fahrten auf den “neuen” Umgehungsstraßen etwas überfordert. Da ich mich aber auch nicht wirklich auskannte und nicht dauernd auf die Karte schauen wollte, überließ ich der “Uschi” (so heißt mein Navi) teilweise die Wegführung. So kamen wir mit etwas Zickzackfahrt durch Zwickau durch und am späten Nachmittag im Waldhotel Vogtland in Klingenthal an. Die Zeit war knapp und das Programm umfangreich. Ich hatte mir für Freitag ein paar Earthcaches im Vorfeld ausgesucht, direkt beim Hotel um die Ecke.
Einige weitere Caches haben wir auf dem Weg zum Vorabendevent gefunden. Der Besuch fiel knapp aus, der Tag war dann doch lang und ins Hotel zurück waren es ja auch noch ein paar Kilometer, da das Event in Schöneck stattfand.
Am nächsten Tag sind wir früh auf, um ein paar spektakulär schöne Earthcaches bei Rotava in Tschechien zu besuchen, bevor wir gegen Mittag zur Raumfahrtausstellung fuhren. Auf dem Weg haben wir noch in Tschechien getankt und im Supermarkt einige Spezialitäten eingekauft. Zum Frisör musste ich diesmal nicht 😉
Die Raumfahrtausstellung ist toll und nur dafür hätte sich der Weg schon gelohnt.
Neben vielen originalen Teilen von Sigmund Jähn gibt es auch viele Ausstellungsstücke anderer Raummissionen und Modelle verschiedenster Raumsonden, Kapseln und Raketen. Besonders cool fanden Mika und ich das originale Trainingsmodul der Raumstation MIR, das wir betreten durften und die Mondwaage – da braucht man keine Diät mehr 😉
Wir durften nicht vergessen, dass wir das Event noch besuchen mussten… 😁
So ging es am frühen Nachmittag zum Eventgelände. Die Vogtlandarena war prima geeignet für eine so große Besucherzahl. Die große Zahl Besucher verlief sich gut, die Verkaufsmeile bildete keinen Schwerpunkt, sondern war eher an den Rand gedrängt, was mir persönlich sehr gut gefiel. Ein Höhepunkt war natürlich die Sprungschanze, die besichtigt werden konnte. Hinauf (und später auch hinunter) ging es mit einer kleinen Sesselbahn.
Von dem üblichen Klimbim am Rande (Mega-Jenga usw.) nutzten wir traditionell nichts. Nachdem ich meine bestellten Sachen abgeholt habe, sind wir auch wieder aufgebrochen, noch ein paar Dosen zu suchen. Außerdem hatte ich Mika versprochen, dass wir Abends in Tschechien essen würden. Wir hatten schon zu Hause ein Lokal ausgemacht.
Wir sind nach Bublava ins Restaurace Švejk gefahren, natürlich nicht ohne den einen oder anderen Cache auf dem Weg zu finden. Am Hotel haben wir dann noch einen Fußweg zu einem Earthcache auf uns genommen, dann war der Tag auch schon vorbei.
Den Sonntag gingen wir gemächlich an. Nur das Abschiedsevent kurz besucht, eine Brille bei der Orga abgegeben, die ich an einer Cachelocation fand (den Cache leider nicht – die Brille ist inzwischen auch wieder beim Eigentümer angekommen) und dann ab auf die Piste nach Hause.
Unterwegs wurden wir von der Nationalen Volksarmee eskortiert, vielleicht wollte man sicherstellen, dass wir Sachsen auch ja wieder verlassen 😂
Mein Gruß geht an alle, die nach “mehr Grenzkontrollen” rufen: Ich habe an diesem Wochenende bestimmt 15x die Grenze nach Tschechien und zurück überschritten und ich bin unendlich dankbar, dass ich dafür nicht jedes mal meinen Pass vorzeigen musste oder dass mein Auto auf den Kopf gestellt wurde. Mehrmals waren wir an Stellen unterwegs, da wäre man für einen Grenzübertritt vor 30 Jahren möglicherweise erschossen worden. Ich kann mich auch noch daran erinnern, wie es war, wenn man von Hessen in das heutige Thüringen (damals DDR) reisen wollte. Die Grenzübergangsstellen Herleshausen oder Marienborn zeugen davon. Auch diese “Grenze” habe ich an diesem Wochenende zweimal überschritten. Ich bin froh, dass wir ein geeintes Deutschland und ein geeintes Europa ohne Grenzen haben. Auch wenn man mal unterschiedlicher Meinung ist, muss man das nicht gleich über Bord werfen. Über die Probleme muss man reden und gemeinsam Lösungen finden.
Zum Schluss noch was fürs Allgemeinwissen:
0 Kommentare