Ein Ausflug in den Harz
… oder auch: Neulich noch in Schotten, diesmal auf dem Brocken
Meine Mama hatte uns für das vergangene Wochenende nach Festenburg bei Clausthal-Zellerfeld ins Eisenbahnerheim eingeladen, um ihren Geburtstag zu feiern. So haben wir am Freitag nach der Schule die Kinder und die Koffer ins Auto gepackt und sind Richtung Norden aufgebrochen. Eigentlich ist es gar nicht so weit, nach 2,5 Stunden (an einem Freitag auf der Autobahn) waren wir schon da. Leider lag auch in Festenburg nicht mehr viel Schnee. Die Schneeketten hatte ich ganz umsonst eingepackt. Für Geocacher ist der Harz ja ein Traum. Überall Dosen, überall Earthcaches. Man weiß gar nicht wo man anfangen soll. Da es sowieso schon dunkel war, erstmal alles links liegen lassen, etwas Essen, den Geburtstag feiern und Cachen auf den nächsten Tag verschieben.
Noch vor dem Frühstück bin ich raus, um ein oder zwei Dosen nahe des Hotels zu suchen, mit der Kopflampe. Einen kleinen Cache konnte ich finden, der andere ist vermutlich Opfer von Sturmtief Friedericke und den Aufräumungsarbeiten geworden.
Um die Mama zu überraschen hatten wir im Vorfeld geplant, am Samstag auf den Brocken zu fahren. Wir haben ihr erzählt es ginge in den Tierpark in Wernigerode. Sie hat es noch geglaubt, als wir auf dem Bahnsteig in Wernigerode vor der Brockenbahn standen 😀
Nach 1,5 Stunden fahrt kamen wir am Bahnhof Brocken an, wo es tatsächlich noch richtigen Winter gab. So viel Schnee haben wir ja wirklich seit Jahren nicht gesehen. Richtig toll.
Wir haben uns reichlich umgesehen, sind quasi “überall” gewesen. So konnte ich zumindest einen Earthcache, den Virtual- und den Webcamcache besuchen und die Aufgaben für zwei Multis lösen. Allerdings lagen deren Finals unerreichbar unter dem weißen Zeug.
Angesichts der gefühlten -11°C (-2°C tatsächlich) haben wir uns auch in die Touristenhalle begeben, eine Soljanka gegessen und gewärmt, bevor wir dann die Rückfahrt angetreten haben.
Der Brocken ist toll. Er hat etwas Anziehendes, das ich gar nicht genau beschreiben kann. Auf jeden Fall muss ich im Sommer nochmal dort hin. Schon wegen der der beiden gelösten Multis. Dann aber wird hoch gelaufen.
Auf dem Rückweg von Wernigerode habe ich im schönen Okertal noch ein paar Earthcaches aufgesucht, leider wurde es auch da schon wieder dunkel.
Sonntag früh sind wir direkt nach dem Frühstück und dem Kofferpacken wieder nach Hause. Einen Earthcache auf dem Heimweg habe ich noch mitgenommen, da konnte ich nicht dran vorbei 🙂
Negativ aufgestoßen ist mir nur die Fahrt mit der HSB… Harzer Schmalspur Bahnen oder vielleicht steht das H auch für was anderes. Hin- und Rückfahrt für einen Erwachsenen 41 €, egal ab welchem Zusteigebahnhof. Also haben wir natürlich die volle Länge ab Wernigerode in Anspruch genommen. Blöd für alle, die später eingestiegen sind, die durften für diesen Preis nämlich stehen, weil alle Sitzplätze schon in Wernigerode belegt waren. Teilweise mussten die Fahrgäste sogar draußen stehen. Das mag im Sommer ja ein Erlebnis sein. Bei Sprühregen und weiter oben auch bei Minusgraden ist der Spaßfaktor eingeschränkt. Auf dem Rückweg durften wir auch stehen, weil wir ab Drei Annen Hohne in die Harzquerbahn umsteigen mussten und die natürlich da auch schon voll war. Im ÖPNV für 6,90 € mag das akzeptabel sein. Wenn man für 36 km Fahrt einen Fahrpreis erhebt, der 2 € über dem Preis eines Flugtickets von Dortmund nach Malle liegt, dann hat man als Fahrgast eine andere Erwartungshaltung, zumal man im Flugzeug selten stehen muss. Selbst beim anderen Bahnanbieter kann man für 39 € durch halb Europa reisen. Ja sicher, die HSB hat für die Unterhaltung der Dampfloks und der historischen Wagen einen höheren Aufwand und sie sehen auch aus, wie aus dem Ei gepellt und einen gewissen touristischen Zuschlag muss man sicher hinnehmen. Mit dieser Begründung habe ich mir schon die 41 € schön geredet. Für den Stehplatz reicht mein Verständnis aber nicht mehr.
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